Interkultur-Präsident Titsch erhielt Bundesverdienstkreuz
Artikel vom 19.12.2012 - 10.00 Uhr
Pohlheim/Fernwald (rge). Ministerpräsident Volker Bouffier hat dem Präsidenten des Fördervereins Interkultur, Günter Titsch, für seine besonderen Leistungen – insbesondere auf dem Gebiet der Kultur – das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.
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In der Staatskanzlei in Wiesbaden würdigte Bouffier die Lebensleistung des Pohlheimer Chorfreundes bei einem Empfang mit folgenden Worten: »Mit großem Einsatz und Fleiß hat er seine Vorstellung von einer musikalischen Völkerzusammenführung erfolgreich umgesetzt und schon viele tausend Musikbegeisterte aus mehr als 100 Ländern zusammengebracht. Er ist nicht nur der Vater der ersten Chorolympiade, sondern auch ein musikalischer Botschafter unseres Landes. Sein jahrzehntelanges Engagement für die Kultur und unsere Gesellschaft würdigt unser Land mit dem Bundesverdienstkreuz.«
Unter den zahlreichen Ehrengästen war neben dem chinesischen Generalkonsul in Frankfurt, Zenshun Wen, auch der Bürgermeister der »Singenden Stadt Pohlheim« Karl-Heinz Schäfer, der Präsident des Hessischen Sängerbundes, Claus-Peter Blaschke und der Präsident des Sängerbundes Hüttenberg-Schiffenberg, Karl-Heinz Klee. Gemeinsam mit seinem langjährigen Sangesfreund Gerhard Bodenbender (Ehrenvorstand des Gesangvereins Eintracht Watzenborn-Steinberg) und dem künstlerischen Direktor von Interkultur Dr. Ralf Eisenbeiß gratulierten sie Titsch zu dieser hohen Auszeichnung.
»Neue Maßstäbe gesetzt«
Chorgesang sei sein Leben und die damit verbundene friedliche Völkerverständigung liege ihm besonders am Herzen, so würdigten ihn die Laudatoren. Besonders Eisenbeiß, erinnerte an die Entwicklung der Interkultur-Chorfestivals mit all den schönen Erfolgen. Dass damit nun auch das Bundesverdienstkreuz verbunden ist, würdige insbesondere diese Leidenschaft, die den am 28. Januar 1946 in Heidenpiltsch im Sudetenland geborenen Günter Titsch bis heute bewege. Der Gründer und Präsident von Interkultur und Vater der ersten Chorolympiade, der heutigen World Choir Games, verwirklichte seine Vision einer weltumspannenden Chorbewegung.
Über die Eintracht Grüningen zum Gesang gekommen, organisierte er bereits in den 70er Jahren erfolgreich erste Chorreisen in den damaligen »Ostblock« nach Ungarn.
Aus diesen guten Kontakten, auch in die Partnerstadt Zirc entwickelte sich 1988 der erste internationale Chorwettbewerb in Budapest. Im Frühjahr 1990 folgte ein Wettbewerb am Gardasee in Riva/Italien. Es folgten bis heute Chorevents in China, Korea, Deutschland, Indonesien, Israel, Italien, Malta, Österreich, Tschechien, Schweden, Ungarn, Vietnam und den USA.
In Pohlheim unterstützte man als Partner den Gesangverein Jugendfreund bei einem der Internationalen Chorwettbewerbe im Jahr 1998 und mit dem Gesangverein Eintracht 1869 Watzenborn-Steinberg veranstaltete man 1999 das Internationale Mendelssohn-Bartholdy-Chorfestival, gefolgt von einem internationalen Chorwettbewerb des Gesangvereins Harmonie. Die von Titsch konzipierten Chorwettbewerbe zählen zu den größten und erfolgreichsten kulturellen Veranstaltungsreihen in Europa. Nach dem Vorbild der Olympischen Spiele rief der in Mittelhessen aufgewachsene Titsch im Jahre 2000 die »World Choir Games« ins Leben. »Mit der Chorolympiade hat er in der weltweiten Chorbewegung neue Maßstäbe gesetzt«, betonte Ministerpräsident Bouffier und zählte neben Österreich, Korea, Deutschland und China mit den USA auch das diesjährige Austragungsland des im zweijährigen Rhythmus stattfindenden Festivals für Amateurchöre aus der ganzen Welt auf. Ebenso gründete Titsch mit seinem Verein die Weltmeisterschaft für Kinder- und Jugendchöre, die 2011 erstmals in Österreich stattfand.
Soziales Engagement
Günter Titsch ist in vielen heimischen Vereinen Mitglied. Soziales Engagement steht bei ihm ganz oben. Neben seinem Amt als Präsident des Fördervereins Interkultur ist er Ehrenvorstandsmitglied des Sängerbundes Hüttenberg-Schiffenberg. Für seine Aktivitäten erhielt er 1980 den Ehrenbrief des Landes Hessen. Die Deutsche Sporthilfe unterstützt er als Kuratoriumsmitglied. Eine besondere Auszeichnung erhielt er aus der Volksrepublik China. Als wohl einziger Deutscher wurde ihm 2009 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Xiamen für seine Verdienste im Rahmen der World Choir Games verliehen. Am Ende dankte Titsch seinen Interkultur-Mitarbeitern, denn sie alle hätten ihren wichtigen Anteil an dieser Auszeichnung. Sie sei daher auch eine Anerkennung ihrer Arbeit für die Chorkultur. Eine besondere Gratulation ging noch an Bouffier. Der Ministerpräsident hatte nämlich Geburtstag und gemeinsam stimmten die Chorfreunde um Titsch »Happy birthday« für ihn an.
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